zu einem Beitrag des Deutschlandfunks anlässlich des Weltflüchtlingstags
Der Deutschlandfunk brachte heute während der Sendung Informationen am Mittag einen Interviewbeitrag von Anne Allmeling unter der Überschrift:
Von Aleppo nach Bayern – und wieder zurück
Ich habe dem Hörerservice des DLF daraufhin – auch im Namen des Vereins Müritz hilft e.V. – eine Email mit folgendem Inhalt geschickt:
zu : Anne Allmeling –Von Aleppo nach Bayern – und wieder zurück
Ich bin Vorsitzender des Vereins Müritz hilft e.V. in Waren (Müritz). Wir haben in den letzten Jahren Syrern geholfen, hier eine Perspektive zu bekommen, auch unbegleiteten Jugendlichen, denen es hier in Deutschland ähnlich geht wie dem Protagonisten Anas der o.g. Reportage .
Der Beitrag hat mich gelinde gesagt irritiert, denn er erweckt den Eindruck , alles easy in Syrien. Man geht aus Syrien und kommt zurück, studiert und geht wieder in ein Land der Wahl – alles nur eine Frage persönlicher Entschlüsse und Cleverness. Die Armee ist für junge Leute kein Problem seit Assad im Land wieder alles unter Kontrolle hat, wenn man studiert. Dieses Bild wurde mir vermittelt. Die AfD wird dankbar sein für diese Reportage, versucht sie uns doch das Gleiche zu erzählen und meint, die Zeit für die Rückkehr der Syrer sei gekommen.
Ich denke, Frau Allmeling wird dieses Interview so geführt haben (wahrscheinlich aber im Beisein von Offiziellen des Regimes). Es kommentarlos in dieser Form zum Weltflüchtlingstag zu senden, halte ich schlicht für eine Propagandahilfe für die Syrische Botschaft in Berlin und die AfD.
Ich wäre Ihnen dankbar für ein paar erklärende Worte, die ich unseren syrischen Jugendlichen gern weitergeben würde. Sonst sollte ich denen vielleicht nahelegen, es Anas gleichzutun, denn alle haben Sehnsucht nach ihrem Land.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Hörer
Jörn Burmeister
Ich habe heute ein bisschen Recherche zu dem Bericht von Anne Allmeling betrieben:
Sie ist Korrespondentin im WDR-Hörfunk-Studion Kairo und war im Frühjahr 2019 in Syrien. In der Sendung SWR aktuell – Weitwinkel vom 06.04.2019 schildert sie in einem Interviewbeitrag verschiedene Erlebnisse der Reise – auf Nachfrage auch die Arbeitsbedingungen unter Aufsicht: