Website-Icon Initiative Müritz hilft e.V.

„Mit dir, mit dir, da möcht ich sonntags angeln gehn…“

von Ellen


Nun ja, es war nicht sonntags, sondern ein heißer Augustdienstag, den Birgit und Ellen zum gemeinsamen Angeln mit ukrainischen Kindern geplant hatten.
Als wir zum verabredeten Zeitpunkt in das Foyer der Jugendherberge Waren (Müritz), einer der Gemeinschaftsunterkünfte, kamen, warteten dort schon die angelbereiten Kinder. Nach kleinen Anpassungen hin zu einer angelgerechten Kleiderordnung und dem Organisieren eines großen Fischeimers starteten wir mit dem von Birgit gecharterten Kleinbus in das Abenteuer.

Über den urbanen Papenberg ging es dann auf die Sandwege der Kirchentannen. Unser Ziel: Der kleine Waupack-See. Dieses Gewässer des Landesanglerverbandes machte uns gesetzeskonformes Angeln möglich. An dieser Stelle ein herzliches Petri Dank an den Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern und seinem rührigen Geschäftsführer, Sportfreund Pippig, sowie Angelgeschäft Zarnke für die Strippen und Posen.

Der schilfumrundete See macht es nicht einfach, einen geeigneten Zugang zu finden. Ellen hatte jedoch schon vor diesem ereignisreichen Tag eine Stelle ausgekundschaftet, die wir am Angeltag zum Glück gleich wiederfanden.
Max, Mascha, Mischa und Bogdan schulterten vergnügt die Gerätschaften und ab ging es durch einen schmalen Gestrüppweg zum Seeufer. Spätestens jetzt erkannten die Kinder, weshalb sie ihre Flip Flops gegen festes Schuhwerk austauschen mussten.
Ein kleines Lüftchen machte den Aufenthalt sehr angenehm – im Gegensatz zur stehenden Hitze in der Stadt.
Nun galt es, die neuen Angelstöcke und Angeln sowie verschiedenste Köder auszuprobieren. Bogdan übernahm als große Unterstützung die Montage der Angeln. Mascha, Mischa und Max wurden zwischenzeitlich mit deutschen Begriffen zum Angeln vertraut gemacht. Aber eigentlich warteten sie nur darauf, endlich ihre eigene Angel in den See zu werfen und einen Fisch zu fangen.

Verständlich.

Dann war es soweit: Die erste Angel, beködert mit Maden, wanderte in`s Wasser. Nun hieß es, Geduld walten zu lassen, was anfangs nicht so leichtfällt ebenso wie die Angeldevise, sich ruhig zu verhalten. Wir versuchten verschiedene Köder aus: Mais, Rotwürmer, Maden und selbstgemachten Angelteig. Als dann endlich der erste Fisch biss und auch erfolgreich angelandet wurde, waren die Kinder zunächst über die vorgeschriebene waidgerechte Tötung überrascht. Schnell gewöhnten sie sich jedoch daran. Ellen amüsierte der kindliche Ausspruch auf Russisch, dass sie Profi sei. Plötzlich tauchte dann auch noch ein Überraschungsgast auf, der von unserem Angelvorhaben gehört hatte: Es war der Vorsitzende des Angelvereins Tiefwarensee von 1976 e.V. Das freute uns sehr.

Nach dem Besuch ging es so richtig mit dem Fischbeißen los. Ein Zusammenhang zwischen dem Besuch des Vereinsvorsitzenden und der Bissfrequenz scheint jedoch eher unwahrscheinlich. Bogdan gab den Kindern gute Tipps, wie die Fische an Land geholt werden können. Da bei einem Biss auch immer ein wenig Aufregung dabei ist, dauerte es nicht lange, bis es heftigen Angelsalat gab. Dennoch waren die Kinder so geschickt, dass kein Angelhaken an Ohren oder Nasen landete. Zum Glück hatten wir Ersatzangeln mit,sodass der Fang fortgesetzt werden konnte. Bogdan nahm sich den Angelsalat -ein Wort der Kinder- als Hausaufgabe mit.

Im Ergebnis hatten wir 14 Plötze und Rotfedern, von denen eine zurück in`s Wasser gesetzt wurde, um den Kindern zu zeigen, dass man auch so angeln könne. Ellen machte noch vor Ort alle Fische küchenfertig sauber. Besonders Mascha`s Interesse wurde hierbei geweckt, da sie die Organe der Fische „untersuchen“ konnte.

Alle Kinder waren angelerfolgreich, sodass wir vergnügt in die Jugendherberge zurückkehrten, wo der Fang noch am selben Abend in der Pfanne und auf den Tellern der kleinen Angelsportfreunde landete.

Nach dem Angeln ist vor dem Angeln……Versprochen!


Die mobile Version verlassen