Liebe Mitglieder und Freunde unseres Vereins Initiative Müritz hilft e.V.,
auch das Jahr 2022 begann mit dem 1. Januar, wie uns Stefan mit den Worten Erich Kästners wissen ließ:
Es tickt die Zeit. Das Jahr dreht sich im Kreise. Und werden kann nur, was schon immer war. Geduld, mein Herz. Im Kreise geht die Reise. Und dem Dezember folgt der Januar.
Liliana schrieb am 1. Januar aus ihrer alten Heimat: Ein gesundes neues Jahr Ihr Lieben, diesmal aus Kolumbien, die alte Heimat, Anja wünschte allen ein gesegnetes und frohes neues Jahr und Dorothee Ein glückliches und friedliches neues Jahr. Ich habe an dieser Stelle geraten: Man muss mit allem rechnen – auch mit dem Guten. Das Jahr aber zeigte uns: Man musste doch mit dem Schlechten rechnen und friedlich blieb es in Europa nicht.
Am 24. Februar 2022 überfiel die Russische Föderation die Ukraine. Ich hatte nicht geglaubt, Zeuge eines Eroberungskrieges in Europa werden zu müssen, hatte nicht wahrhaben wollen, was westliche Dienste voraussagten: Russland werde die Ukraine angreifen. Mein Leben lang hätte ich auf Jewgeni Jewtuschenkos Fragte – 1961 in einem Gedicht gestellt – Meinst du, die Russen wollen Krieg? mit NEIN geantwortet. Nun mussten wieder Menschen ihre Heimat verlassen, um ihr Leben zu schützen.
Am 28. Februar riefen Dagmar und Eberhard uns zu einem Treffen ins Café International. Ab Anfang März war der Verein wieder wach. Hilfe für Flüchtlinge wurde vorbereitet. Es gab eine überaus große Bereitschaft in Waren, den Menschen aus der Ukraine beizustehen. Auf unseren Aufruf hin meldeten sich fast 50 an Mithilfe interessierte Warener BürgerInnen (von denen wir dann allerdings nur einen sehr kleinen Teil bei tätiger Hilfe erlebten). Um auch mit Nichtmitgliedern Hilfe zu koordinieren, wurde eine eigene Whatsapp-Gruppe ins Leben gerufen.










Mit dem Zeltaufbau im Garten der St. Georgengemeinde durch Syrische Helfer nahm unsere Vereinsarbeit Fahrt auf. Regelmäßige Sonnabendtreffen als Café International im Garten begannen. Eine kleine Gruppe Russischsprachiger sorgte das Frühjahr, den Sommer und Herbst hindurch für die sprachliche Verständigung während dieser Nachmittage. Geholfen wurde bei der Beschaffung von Fahrrädern, beim Arztbesuch, im Jobcenter und in den zentralen Unterkünften. Wir bekamen Spendenmittel, die die Ausstattung der Schulpflichtigen mit dem notwendigen Material für den Schulunterricht möglich machten. Kinder konnten sich zum Basteln und Angeln treffen. Ein Sommerhöhepunkt war eine Fahrt in den Bärenwald. Der Koordination dieser Aktivitäten diente der montägliche Stammtisch. Deutschunterricht wurde und wird noch immer gegeben. Frauen können sich jeden Freitag in den Räumen unseres Cafés treffen, monatlich gibt es einen Nachmittag der Ukrainerinnen und auch wir Vereinsmitglieder sehen uns wenigstens einmal im Monat dort.
Für die Arbeit zum Wohle der Geflohenen sage ich allen Danke und bin sicher, dies in deren Namen zu tun. Für das neue Jahr bleibt die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges. Bis dahin wollen wir im Rahmen unserer Kräfte und Möglichkeiten auch weiter zur Unterstützung bereit stehen.
Ich wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest und Gesundheit im neuen Jahr.